Aufbau eines Netzwerkes zur Eingliederung der Asylbewerber in Philippsburg

Es ist jetzt unser aller Aufgabe die Familien und Einzelpersonen, die schon in Philippsburg ihre Unterkunft bezogen haben und natürlich auch diese, die uns in den kommenden Monaten noch durch das Landratsamt Karlsruhe in der Anschlussunterbringung (AU) zugewiesen werden, in unserer Stadt zu integrieren, unabhängig von deren Herkunftsland und Religionszugehörigkeit.

Voraussichtlich bis Ende Juni/Anfang Juli sollen weitere 50 Personen in Philippsburg durch die Stadt untergebracht werden. Außerdem kann mit der Fertigstellung der Gemeinschaftsunterkunft (GU) durch das Landratsamt  dieses Jahr noch gerechnet werden, so dass wir für unsere Integrationsbemühungen die dort unterzubringenden Menschen (von ca. 200 ist die Rede) in unsere Planungen mit einbeziehen müssen.

Am Donnerstag, den 07.04.2016 fand im Rathaus ein Treffen zum Aufbau eines Netzwerkes für die Integration der Flüchtlinge statt.

Zur Vorstellung eines Konzepts wurden hierzu außer einigen Ehrenamtlichen noch die beiden Pfarrer unserer Kirchengemeinden, Vertreter des Pfarrgemeinderates und Vertreter verschiedener

Behörden, Institutionen und Vereine (Polizeirevier, Jobcenter, VDK, AWO, Schulrektor, Leistungsgemeinschaft der Selbstständigen, Freundeskreis Asyl e.V.) und, nicht zu vergessen, Migranten aus unserer Stadt eingeladen.

Zusammen mit dem Bürgermeister und den Hauptamtlichen der Stadt hat dieser „Steuerungskreis“ strategische Fragen und Grundsätzliches zum Thema Flüchtlingsintegration besprochen.

Nach der Begrüßung durch Herrn Martus wurde das Konzept zum Aufbau eines Netzwerkes mit Hilfe einer Power-Point-Präsentation  durch Herrn Schweikert und Frau Metzger vom zuständigen Fachdienst für Bildung vorgestellt.

Hierbei galt es vor allem das Grundsatzziel - Eingliederung der Flüchtlinge in der AU und GU in unsere lokale Gesellschaft von Anfang an - zu erläutern und insbesondere die Integrationsfelder der Bildungsintegration -nämlich Sprachförderung, Bildung durch Kindergarten, Schule, Praktika und Ausbildung - und der Begegnungsintegration –soziales Umfeld, Gemeinweisen- zu benennen. Diese sind außerordentlich wichtig, um die wichtigsten Ziele zu erreichen: Zugang zum Arbeitsmarkt und den Bezug einer eigenen Wohnung. Diese Integrationsfelder sind bereits als Richtschnur in der Strategischen Zielplanung der Stadt Philippsburg 2020 enthalten.

Zu bewältigen wird die Integration letztlich nur sein, wenn alle Akteure im Netzwerk verlässlich kooperieren. Dazu zählen außer den Hauptamtlichen im Rathaus, den anderen Behörden, Kindergärten und Schulen, dem Freundeskreis Asyl e.V., den Sprachkursträgern, dem Jobcenter, den Arbeitgebern, natürlich die Kirchengemeinden und Vereine, die vielen Ehrenamtlichen und vor allem die Asylbewerber selbst. Diese müssen die Integration auch wollen und tatkräftig mitarbeiten. Nur so kann die Hilfe zur Selbsthilfe auch dauerhaft wirken und Eigenständigkeit erreicht werden.

Allen Teilnehmern am Treffen des Steuerungskreises ist klar, dass die Hilfe Struktur haben muss.

Wir wollen dies über verschiedene Arbeitsgruppen mit verschiedenen Aufgaben erreichen, wobei diese Aufzählung nicht abschließend sein muss und jederzeit ergänzt und erweitert werden kann:

  • Begegnungscafé
  • Sprache/ Lernen/Spielen
  • Begleitung
  • Frauentreff/versch. Kurse
  • Freizeit und Sport
  • Annahme und Ausgabe von Sachspenden
  • Öffentlichkeitsarbeit.

Die genannten Arbeitsgruppen beinhalten viele verschiedene mögliche Aufgaben wie Vorträge organisieren, Hausaufgaben- und Kinderbetreuung, erste örtliche Orientierung, Begleitung zu Behörden, Durchführung von Koch- und Nähkursen, Anbieten von Fahrradunterricht, Verkehrserziehung, Hinführen zu Vereinen, Sammeln und Ausgeben von gespendeten Fahrrädern, Kinderwagen, Kleidung …, um nur beispielhaft einige zu nennen.

Am Wichtigsten ist, und der baldige Start wurde u.a. auch durch den Bürgermeister angeregt, das Begegnungscafé. Als Örtlichkeit ist die Milchbar im Pfinzbad vorgesehen. Die organisatorischen Aufgaben und Verantwortung übernimmt hier zusammen mit der Katholischen Pfarrgemeinde und einigen Ehrenamtlichen, Herr Pfarrer Riehm-Strammer von der Evangelischen Kirchengemeinde.

Für die Zusammensetzung und die Aufgaben der weiteren Arbeitsgruppen wurde von den Teilnehmern eine Veranstaltung im Mai/Anfang Juni angeregt. Zu dieser werden alle Ehrenamtlichen eingeladen, welche sich schon in der Veranstaltung im November 2015 in der Festhalle gezielt für bestimmte Tätigkeiten gemeldet haben aber auch „neue“ Helfer/innen werden dann herzlich willkommen geheißen.

Termin und Ort werden rechtzeitig im Stadtanzeiger und auf der Homepage der Stadt Philippsburg bekanntgegeben.

Nach reger Diskussion und diversen Anregungen hat man sich noch auf einen Namen für das Netzwerk geeinigt.

Alle wollen im Netzwerk: „Füreinander-Aktiv-Miteinander“ - Arbeitskreis Integration Philippsburg gemeinsam zur Integration unserer Flüchtlinge beitragen.

Ein ansprechendes Logo wird noch erarbeitet.

Die Teilnehmer zeigten sich mit dem Ablauf des Treffens zufrieden und sind sicher, dass wir in Philippsburg alle zusammen auf einem guten Weg sind.

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