„Besondere Einmaligkeit“ im nördlichen Landkreis

Gemeinderat beschließt Ausführungsplanung für den 430.000 Euro teuren Generationenpark

Ab März wird der erstmals 2015 vom neuen Philippsburger Jugendforum angeregte Generationenpark in Angriff genommen. Die vom beauftragten Büro Modus Consult vorgestellte Ausführungsplanung hat jetzt der Gemeinderat einmütig genehmigt und die Verwaltung mit der Durchführung der öffentlichen Ausschreibung beauftragt. Laut Rathaus-Fachbereichsleiter Erich Schweikert soll die Maßnahme bis zum Jahresende 2018 abgeschlossen sein.

Die Philippsburger könnten auf eine „besondere Einmaligkeit im nördlichen Landkreis“ stolz sein, meinte die federführende Diplom-Ingenieurin Elke Gericke. Doch keine „besondere Einmaligkeit“ der Kosten wollten CDU und SPD und forderten Bürgermeister Stefan Martus als Chef der Verwaltung auf, sich an die vom Gemeinderat beschlossene Deckelung von 430.000 Euro zu halten. Denn die Sitzungsvorlage sah einen neuen Betrag von über 450.000 Euro vor, wobei, wie es hieß, die übersteigenden Ausgaben durch Spendeneinnahmen gedeckt sein würden.

Für den etwa 50 Ar großen Generationenpark auf der südlichen Fläche des Areals zwischen dem Ludwigsweg und der Dammstraße ist eine Landesförderung mit einem Höchstfördersatz von 63 Prozent zugesagt. Abzüglich dieser Fördermittel von 270.000 Euro und abzüglich der Ablöse für die weggefallene Anlage am Freyersee durch REWE von 80.000 Euro ergeben sich Restkosten für die Stadt von 80.000 Euro. Den Eingang des „immer nur in Aussicht gestellten Rewe-Anteils“ müsse die Stadt endlich auch verbuchen können, darauf beharrte CDU-Fraktionschef Hans-Gerd Coenen. Martus versprach einen konkreten Geldeingang im Jahr 2018.

Laut Planer soll der Pflegeaufwand gering gehalten werden, die Sicherheit genieße Vorrang, etwa durch Fallschutzbelag. Vorgesehen ist auch eine Einzäunung des Geländes, das in fünf große Bereiche gegliedert sein wird. So gibt es viel Grün mit schattenspendenden Bäumen, eine Hügellandschaft, eine Seilanlage, ein Bouleplatz („Petanque“), ein Fitnessbereich, eine Röhrenrutsche.

Dem Gemeinderat lag ein neuer Bruttokostenrahmen von etwas über 450.000 Euro vor: 432.000 Euro Gesamtausgaben zuzüglich 18.000 Euro für ein neu vorgesehenes Inklusionsspielgerät. Die Mehrkosten von 20.000 Euro sollten durch eine Spendenaktion gedeckt werden, stand in der Vorlage zu lesen. Doch dazu kam ein klares Nein von Hans-Gerd Coenen, der auf den seinerzeitigen Ausgangsbetrag von lediglich 330.000 Euro verwies. Neben den Baukosten entstehe ein jährlicher Personal- und Sachkostenaufwand, worauf die Verwaltungsvorlage nicht eingehe. Nach seiner Meinung werde bei doppischer Haushaltsführung die Stadtkasse mit 70.000 bis 80.000 Euro pro Jahr belastet. Kämmerer Dieter Day nickte auf Anfrage.

„Irgendwo muss doch Schluss sein“, darauf bestand Joachim Pöschel (SPD). Hohe Standards - wie in diesem Fall - müssten stets mit hohen Beträgen unterhalten werden. Durch den Wegfall von Spielplätzen im angrenzenden Neubaugebiet Erlenwiesen II und III sah Christopher Moll (FW) ein Ersparnisaspekt in der Kostenkalkulation. Ingo Kretschmar (Uli) hielt die Ausgaben für gerechtfertigt, hob die hohen Fördermittel hervor und forderte die Kritiker auf, „die Kirche im Dorf zu lassen“. Trotz der zutage getretenen unterschiedlichen Bewertungen fand die CDU-SPD-Intention, die Gesamtkosten auf 430.000 Euro einzugrenzen, die einstimmige Billigung.

(Schmidhuber)

 

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