Erster und größter Schiffstransport zum Rückbau

500 Tonnen schwerer Generator ausgebaut und auf Schiffweg geschickt

Es ist der erste Schiffstransport im Zuge des Rückbaus und er wird auch der größte und gewichtigste sein. Den Generator als Herzstück des Atomkraftwerks Philippsburg hievte am vergangenen Donnerstag ein Portalkran zum Abtransport auf ein Spezialschiff. Am Ziel seiner Reise soll nun der Koloss wertstoffmäßig zerlegt werden. Auf immerhin 305 Tonnen bringt es der sogenannte Ständermittelteil mit neun Meter Länge und vier Meter Durchmesser.

Dazu kamen im Laufe des Tages zwei weitere Bestandteile an Bord: der Induktor, 180 Tonnen schwer, und der sechs Meter lange Erregerläufer mit rund 25 Tonnen Gewicht. Am Freitag legte das mit über 500 Tonnen beladene Schiff ab.

Am 2. Mai 2017 hat – nach Eingang der Abbaugenehmigung - der Rückbau begonnen. Doch laufen die Vorbereitungen schon seit der Abschaltung 2011, hieß es. Zu den ersten Maßnahmen gehörte die Zerlegung und der Ausbau des Generators im Maschinenhaus mit der Demontage des 14 Meter langen Induktors und des Generator-Ständermittelteils als schwerstes Stück.

Schon frühzeitig ließ die EnBW wissen: Die vorhandene betriebseigene Schiffsanlegestelle im Seitenarm des Rheins bei Flusskilometer 389 soll „weitestgehend“ genutzt werden. „Wir geben dem Schiffsweg den Vorzug, um die Straßen in und um Philippsburg nicht zusätzlich zu belasten.“ Stolz, nach einem Jahr mit den Arbeiten schon so weit zu sein, äußerten sich bei der Verladeaktion die Verantwortlichen des KKP mit Frank Bolles und Manfred Möller an der Spitze.

Im Zuge des aufwändigen und zeitintensiven Rückbaus war der Ausbau des Generators die erste große Maßnahme, ja die größte überhaupt. Das Teil befand sich im Maschinenhaus der Anlage und hat, als Block I noch Strom produzierte, die Bewegungsenergie der Turbinen in elektrische Energie umgewandelt. „Mit radioaktiven Systemen hatten die jetzt abtransportierten Komponenten keinen Kontakt“, lautet der ausdrückliche Hinweis von KKP-Stabsstellenleiter Lutz Schildmann.

Die Demontage des Generators dauerte eineinhalb Monate. Daran beteiligt waren rund 50 Mitarbeiter. Wie es vor Ort hieß, soll der komplette Rückbau in 10 bis 15 Jahren erfolgt sein. Mit der definitiv geplanten Sprengung der beiden Kühltürme ist im Jahr 2020 zu rechnen.

 

Schmidhuber

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