Genossenschaftlicher Segen für neues Genossenschaftshaus

Projekt „Bürgerhaus Löwen“ kommt weiter voran/ 122.000 Euro erreicht/ Zuspruch auch aus umliegenden Gemeinden

„Das Projekt steht auf festen Beinen. Jetzt kann es richtig losgehen.“ Davon überzeugt zeigte sich die Rheinsheimer Ortsvorsteherin und neue Genossenschaftsvorständin Jasmine Kirschner am Ende der einberufenen Bürgerversammlung. Die erste Bürgergenossenschaft in der Region ist gegründet, die Arbeit ist aufgenommen. An der Spitze stehen ein fünfköpfiger Aufsichtsrat und ein Team von zwei Vorständen.

Gesichert sind die Finanzierungsmodalitäten, was jetzt den Initiatoren in einem Gutachten bescheinigt wird. Das Projekt diene dazu, die Dorfgemeinschaft zu stärken, so Jasmine Kirschner. „Andernorts laufen solche Modelle sehr erfolgreich. Warum sollte dies auch bei uns in Rheinsheim nicht möglich sein?“ Nur mit Hilfe der Bürgergenossenschaft könne ein attraktiveres Rheinsheim mit Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten garantiert werden, hieß es.

„Wir sind glücklich, dass das Interesse und die Idee nicht nur in Rheinsheim, sondern auch in den umliegenden Gemeinden wie Waghäusel, Graben-Neudorf, Forst oder Liedolsheim viel Anklang und Unterstützung finden“, betonte die Ortsvorsteherin. Inzwischen gibt es Unterzeichnungen von 122.000 Euro. Auch einige Vereine und Organisationen beteiligen sich, so der Sozialverband VdK und die Unabhängige Liste (Uli).

In der Bürgerversammlung im Sebastianusheim klärten Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Thomsen, Georg Podhajsky als Stellvertreter, die beiden Vorstände Jasmine Kirschner und Manfred Brecht, auch als Immobiliensachverständiger, die gut 200 interessierten Besucher über den aktuellen Stand der Dinge auf, über den Geschäftsplan und den Businessplan. Ein wichtiger Meilenstein sei die inzwischen vorliegende positive Antwort des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes zur Zulassung als Genossenschaft. Darin wird bekundet: „Aufgrund der uns eingereichten Unterlagen und ergänzend abgegebenen Erklärungen stellen wir hiermit gutachterlich fest, dass nach den persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen, insbesondere der Vermögenslage der Genossenschaft, eine Gefährdung der Belange der Mitglieder oder der Gläubiger der Genossenschaft nicht zu besorgen ist.“

Der Ankauf des Objektes erfolgt mit Hilfe von Eigenmittel. Dies bedeutet, es wird eine entsprechende Summe, nämlich die Anteile der Mitglieder, in Höhe von über 200.000 Euro benötigt. Sobald dieser Betrag erreicht wird, kann das Gebäude angekauft werden. Wie schnell dies geschieht, liegt in den Händen der „Kleininvestoren“ und der Bereitschaft in der Bürgerschaft.

In der Ortsmitte befindet sich die 1848 erbaute, aber seit geraumer Zeit leerstehende Gaststätte „Zum goldenen Löwen“. Das langgestreckte äußerst sanierungsbedürftige Gebäude bietet mit einer Nutzfläche von 660 Quadratmeter die Möglichkeit, ein Ladengeschäft und eine Gaststätte mit Biergarten und mit 14 Fremdenzimmern zu betreiben.

(Schmidhuber)

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