Neues Zuhause auf hohem Dach

Nach 30 Jahren hat Rheinsheim wieder einen Storch

Nach 30 langen Jahren hat Rheinsheim endlich wieder einen eigenen Storch. Ein paar Beobachter meinen, im Gesicht des Weißstorchs, der bekanntlich als Glücksbringer gilt, ein Lächeln erkennen zu können: Weil er jetzt auf einem Rheinsheimer Dach ein neues Zuhause gefunden hat. Dank der Vorrichtung, die Freddy Degen spendete, konnte sich wieder ein Meister Adebar niederlassen.

Alles sollte wieder so sein wie vor 65 Jahren, wie zu Schulzeiten des kleinen Freddy, der gelegentlich – auf Geheiß seines Schullehrers – Ausschau nach dem Wohlbefinden der Storchenfamilie halten musste. Doch gut 30 Jahre lang kam kein Storch mehr nach Rheinsheim. „Da müssen wir etwas tun, damit auf dem Dach des markanten Gebäudes Reginesheim in der Ortsmitte wieder eine Storchenfamilie thronen kann. So war es früher, so soll es jetzt wieder werden“, sagte sich Senior Degen – und handelte.

Auf seine Kosten ließ der gute Mann eine komfortable Storchennestkonstruktion bei einem Pfälzer Storchennestbauer anfertigen. Großzügig stellt der gelernte Koch und Konditor das neu geschaffene Dachquartier der Stadt Philippsburg zur Verfügung. In einer Großaktion entfernte der Bauhof auf dem hohen Dach das vorhandene alte verrostete Metallgestell und brachte die neue Vorrichtung an. Auf der Spitze des Reginesheims, mit bester Sicht auf den Rhein und Umgebung, sollte der angelockte neue Klapperstorch sein Nest bauen.

Das war im vergangenen Jahr. Jetzt, 2018, hat ein Storch sogleich seine Chance gewittert und den Hochsitz in Beschlag genommen. „Ganz Rhonser ist glücklich, wieder einen Storch bei sich zu haben“, meint Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner und ergänzt schmunzelnd: „Mal sehen, ob sich die Ansiedlung auf den Kindersegen im Ort auswirkt.“

Schmidhuber

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