Alternativprüfung für Standort Jugendzentrum in der Kritik

Gemeinsamer Antrag der LDP/CDU kommt in die 2026er Haushaltsberatungen

Aussenansicht der ehemaligen Neuapostolischen Kirche in Philippsburg

Eigentlich ist es in der jüngsten Gemeinderatssitzung nur darum gegangen, einen weiteren Vorschlag zur Standortfindung für das Philippsburger Jugendzentrum (JUZ) zu unterbreiten. In einem gemeinsamen Antrag brachten die Fraktionen der LDP und CDU die Überlegung ein, das leerstehende Gebäude der ehemaligen neuapostolischen Gemeinde in die Überlegungen einzubeziehen. Doch dafür gab es heftige Vorhaltungen vom Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler, Christopher Moll.

In dem zur Beratung vorgelegten Antrag hieß es: „Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung mit der Prüfung der fachlichen und rechtlichen Eignung der ehemaligen Neuapostolischen Kirche, der Ermittlung der für eine Umnutzung erforderlichen investiven Kosten und der laufenden Betriebskosten inklusive Pacht.“

Auch beantragten die beiden stärksten Fraktionen eine Neukonzeption für die drei Jugendzentren, was sich jedoch mit dem vorhergegangenen Tagesordnungspunkt „Übergabe der Trägerschaft an die AWO“ erledigt hatte. Das vorgestellte AWO-Konzept entspreche voll und ganz den Vorstellungen der CDU und LDP, bekundeten diese.

Mit dem ehemaligen Gebäude und Grundstück der Glaubensgemeinschaft werde eine Alternative zu dem JUZ-Provisorium in der Kernstadt eingebracht. Die Lage biete eine räumliche Unabhängigkeit vom Schulbetrieb und gleichzeitig eine gute Erreichbarkeit. LDP und CDU baten um eine fachliche und rechtliche Prüfung der Eignung, dazu um eine Kostenkalkulation und um Vorschläge zu Pachtkonditionen und der zeitlichen Umsetzung.

In der Juli-Sitzung hatten Uli und FW in einem gemeinsamen Antrag gefordert, das JUZ in den ehemaligen Schülerhort beim Gymnasium zu verlegen. Doch dort befindet sich eine WG von mehreren Rollstuhlfahrern, die dann anderweitig untergebracht werden müssten. Dies wollten CDU und LDP nicht. Als Kompromiss schlug sodann der Bürgermeister vor, das Thema in die Haushaltsberatungen 2026 zu nehmen und einstweilen den Jugendtreff neben der Festhalle zu belassen.

Laut Martus müsse der LDP/CDU-Antrag dahingehend geprüft werden, ob die Räume den Anforderungen entsprechen und wie es mit einer Bebauungsplanänderung aussehe. Amtsleiter Erich Schweikert sah in dem Vorschlag „bessere Bedingungen als jetzt.“ Auf eine Reihe von Vorteilen für den neuen Standort wies Jasmine Kirschner (LDP) hin.

Moll (FW) hingegen zählte akribisch die Nachteile auf. Etwas verärgert erinnerte er den Juli-Antrag der ULi/FW, dem die jetzigen Antragstellern nicht nähertreten wollten. Auch kritisierte er die „vorzeitige Veröffentlichung“ des Antrags. Deswegen sei er „geradezu bombardiert“ worden.

Hans Gerd Coenen (CDU) hob die Intention des Antrags hervor: die unvoreingenommene Prüfung aller drei denkbaren Standortmöglichkeiten. „Wir wollen doch alle das Gleiche“, meinte Peter Steinel (ULi). Es gehe jetzt um den geeignetsten Platz.


Werner Schmidhuber

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