Auswirkungen der Bohrungen befürchtet

Philippsburg lehnt die Erhöhung des Erdölfördervolumens in Speyer ab

Philippsburg hat jetzt um ein weiteres Sorgenkind zu kümmern: Neben der vorgesehenen Einlagerung von fünf Castoren mit radioaktiven Abfällen und der möglichen Erweiterung des Gefahrstofflagers im nur 3,4 Kilometer entfernten Germersheim machen aktuell auch die Erdölbohrungen in Speyer Sorgen.

Was dieses Thema betrifft, so hat sich der Gemeinderat einmütig hinter die Verwaltungsmeinung gestellt und ein „deutlich formuliertes Schreiben“ an das Landesamt für Geologie und Bergbau in Mainz beschlossen. Dabei geht es um das „Bergrechtliche Planfeststellungsverfahren für die Feldesentwicklung Römerberg/Speyer“.

In der städtischen Stellungnahme heißt es: „Philippsburg als mitbetroffene Kommune lehnt die geplante Erhöhung des Erdölfördervolumens im Erlaubnisfeld auf mehr als 500 Tonnen täglich ab. Grund dafür ist die Befürchtung, dass sich aufgrund der Erdölförderung ungünstige seismische Veränderungen ergeben können – mit unmittelbaren Auswirkungen auf unser Gemarkungsgebiet.“

Verwaltung und Gemeinderat befürchten, dass möglicherweise das Kernkraftwerk mit seinen Blöcken KKP I und KKP II in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Hinzu kommt, dass sich auf dem Gelände noch das Zwischenlager für abgebrannte Kernelemente befindet und fünf Castoren angekündigt sind. Angeführt werden zudem der Konverterbau und das Waghäuseler Geothermieprojekt. Mittelbar sei Philippsburg auch durch das Gefahrstofflager in Germersheim betroffen, das sich erweitern will.

Nach Beurteilung des baden-württembergischen Landesamts für Geologie in Freiburg könnten als Folge der geplanten Erdölförderung geringfügige Senkungen an der Erdoberfläche auftreten. Hintergrund: Ein großes Konsortium plant die weitere Entwicklung des seit 2003 vorhandenen Erdölfeldes. Dann würde die Förderdauer wohl 30 Jahre betragen.

 (Schmidhuber)

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