Eine Million Euro für zwei „Stellplätze“? / Gemeinderat hebt Ausschreibung für Standort Huttenheim auf

Das Feuerwehrhaus in Huttenheim: Die geplante Erweiterung wurde aufgrund stark gestiegener Kosten vorerst gestoppt.

Zwei weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Feuerwehrfahrzeuge, deren Erstellung zusammen rund eine Million Euro kosten würde, sind dem Gemeinderat zu teuer. Darin herrschte Einigkeit. Nach längerer Debatte entschied sich das Gremium, die Ausschreibung für Huttenheim aufzuheben. Da Rheinheim die Funktion eines Logistikstandortes übernehme, stimmten die Fraktionen für diesen Stadtteil dem Angebot der einheimischen BS-Bauunternehmung im Umfang von 496.000 Euro zu.

Laut eines Gemeinderatsbeschlusses vor knapp einem Jahr sollten die beiden Feuerwehrabteilungen in Huttenheim und Rheinsheim ein zusätzliches, also ein viertes Hallensegment für ihre jeweiligen Standorte bekommen, um die fehlenden Stellplätze für die Mannschaftstransportwagen herzustellen.

Für beide Projekte würden sich die Baukosten auf rund 575.000 Euro belaufen, hieß es damals noch: 250.000 Euro für Rheinsheim und 325.000 Euro für Huttenheim. Nach den Ausschreibungsunterlagen umfassen die Arbeiten den kompletten Neubau, der Auftragnehmer tritt als Generalunternehmer auf.

Feuerwehr-Gesamtkommandant Rudolf Reiß hob den Platzbedarf hervor: auch zur Weiterentwicklung der Sicherheit, wie er sagte. Wegen der hohen Summe habe es mehrere Gespräche mit der Stadtverwaltung gegeben, informierte Sitzungsleiter und Bürgermeisterstellvertreter Werner Back. Dabei deutete die Feuerwehr an, aus Kostengründen derzeit auf einen der zwei angedachten Garagen zu verzichten.

„Auch die Feuerwehr ist sich ihrer Verantwortung bewusst“, so Reiß. Rheinsheim müsste seiner Meinung nach priorisiert werden. Huttenheim könnte später unter Verzicht auf eine Vollausstattung dazu kommen.

Ursprünglich sollte es sich jeweils um einen „Stellplatz“ handeln, wurde aus der Mitte des Gemeinderats moniert. Pro Projekt könnten 25.000 Euro jährlich als Folgekosten hinzukommen. Die Freien Wähler schlugen vor, die Entscheidung über Huttenheim zu vertagen. Doch dafür fanden sich keine Fürsprecher. Letztlich stimmte der Gemeinderat mit großer Mehrheit dafür, die Ausschreibung für Huttenheim aus rechtlichen Gründen aufzuheben.

 (Werner Schmidhuber)

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