Förderrahmen von 1,3 Millionen Euro für Aufwertung Huttenheims

Gemeinderat beschließt vorbereitende Untersuchungen für den Bereich Ortskern

Nicht immer gibt es erfreuliche Themen im Gemeindeparlament. Wenig Freude bereiten etwa die in Philippsburg spezielle Asylanten- und Migrantenproblematik, der umstrittene Polder Elisabethenwört oder die gegen den Widerstand der Stadt vorgesehene Castoreneinlagerung aus Le Hague.

Doch diesmal gab es einen Lichtblick:  Mit Hilfe von Fördermitteln und entsprechenden Kofinanzierungsmitteln kann und soll der Philippsburger Stadtteil Huttenheim aufgewertet werden. Dafür steht ein Förderrahmen von 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Im Zuge der, wie es offiziell heißt, „Städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme Huttenheim“ hat der Gemeinderat einmütig den Einleitungsbeschluss zur Durchführung der sogenannten vorbereitenden Untersuchungen gefasst.

Das Untersuchungsgebiet beinhaltet alle Grundstücke innerhalb einer genau definierten Fläche im Ortskern, etwa im weiten Bereich der Schule, Kirche, Ortsverwaltung und des Kindergartens, und umfasst rund 19 Hektar. Die vergleichbaren Maßnahmen für Rheinsheim sind aufgrund einer etwas früher erfolgten Förderzusage des Landes bereits angelaufen.

Mit den vorbereitenden Untersuchungen sollen die städtebaulichen, strukturellen, funktionalen und gestalterischen Entwicklungspotenziale im Untersuchungsgebiet dargestellt und dann die Maßnahmen zur Umsetzung aufgezeigt werden. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, einen entsprechenden Vertrag mit einem Sanierungsträger abzuschließen. In diesem Fall ist es die STEG (Stadtentwicklungs GmbH) in Stuttgart.

Zur Vorgeschichte: Der Gemeinderat hatte bereits im Februar 2016 die Erarbeitung von sogenannten Integrierten Stadtentwicklungskonzepten (ISEK) für die Stadtteile Huttenheim und Rheinsheim beschlossen. „Ziel für beide Ortschaften ist eine erfolgreiche, ganzheitliche und zukunftsorientierte Fort- und Weiterentwicklung“, hieß es seinerzeit. Bei dem auf den Weg gebrachten „Beteiligungsprozess“ konnten interessierte Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft in mehreren Arbeitsgruppensitzungen mit ausgewählten Themenfeldern und einer detaillierten Bürgerinformation aktiv an dem Geschehen mitwirken und dabei räumliche und thematische Handlungsfelder, die für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils von zentraler Bedeutung sind, gemeinsam herausarbeiten.

Eine Präzisierung des Förderantrags für den Stadtteil Huttenheim erfolgte auf Wunsch des zuständigen Ministeriums durch die Stadt im Sommer 2017. Im Februar 2018 kam es zu einem erfolgreichen Abstimmungsgespräch im Wirtschaftsministerium in Stuttgart. In der Zwischenzeit ging die Nachricht ein, dass der Antrag auf Aufnahme des Ortsteils Huttenheim ins „Soziale-Stadt-Programm“ positiv beschieden wurde und demnach eine Finanzhilfe in Höhe von 800.000 Euro gewährt wird, was einem Gesamtförderrahmen von über 1,3 Millionen Euro entspricht.

Neben einer kommunalen Förderung gibt es auch eine privat-gewerbliche und nichtgewerbliche Ausrichtung, etwa für den Rückbau von Gebäuden und für energetische Sanierungen. Für den Huttenheimer Ortsvorsteher Markus Heil (CDU) stelle sich die Überlegung, das 19-Hektar-Gebiet etwas einzugrenzen, um wichtige Maßnahmen großzügiger bedienen zu können und nicht nach dem Gießkannenprinzip verfahren zu müssen.

Zugleich warnte er vor einer zu großen Erwartungshaltung. Nicht alles Wünschenswerte könne berücksichtigt werden. Glücklich über die Entwicklung zeigte sich Günther Tirolf (SPD) und wünschte sich viele konstruktive Anregungen aus der Bevölkerung. Das Geld sollte vorwiegend für strukturelle Maßnahmen zur Behebung der festgestellten städtebaulichen Missstände eingesetzt werden, regte Peter Kremer (FW) an. Schneller als gedacht könne jetzt der Stadtteil Huttenheim – unmittelbar nach Rheinsheim – bedient werden, freute sich Ingo Kretschmar (Uli).

Nicht ganz so einmütig ging es beim Antrag auf den Neubau von acht Reihenhäusern mit Carports und Stellplätzen in der Neuen Straße in Huttenheim zu. Mit Mehrheit stimmte der Gemeinderat dem von der Verwaltung empfohlenen „gemeindliche Einvernehmen“ zu. Bedenken, explizit von Klaus Baader und Sandra Wise, gab es hinsichtlich der möglichen problematischen Parkplatzsituation.

(Schmidhuber)

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