Geschichtliches und Gastronomisches: „Kunst- und Museumsnacht“ ermöglichte Stadtbummel im Dunkeln
Philippsburg, die Stadt mit ihrer reichhaltigen Vergangenheit, ist mit dabei: Auch sie bietet, inzwischen zum 18. Mal, eine jährliche Kunst- und Museumsnacht – und macht es damit Großstädten wie Koblenz, Mainz, Weingarten und Basel nach.
Die „Philippsburger Kunst- und Museumsnacht“ hält für die Besucher nicht nur Essbares und Kaufbares bereit, sondern auch viel Wissenswertes aus der Stadtgeschichte. So bekamen sie Erläuterungen am Festungsmodell von 1697 und Informationen über die noch vorhandenen Kasematten der ehemaligen Reichsfestung. Die „Nachtschwärmer“ durften auch erfahren, wie sich der Alltag der Philippsburger ab den 50er Jahren darstellte. Dazu führte der Heimatverein alte Heimatfilme vor, was großen Zuspruch fand.
Bei kaltem, aber trockenem Halloween-Wetter machten sich Scharen auf den Weg, um an der angekündigten „Erlebnisvielfalt in der Stadtmitte“ teilzuhaben. Sechs Stunden lang ließen Jung und Alt die Nacht zum Tage werden. An vielen Orten gab es gut besuchte Veranstaltungen, Ausstellungen, Vorführungen und Besichtigungen.
Alle Beteiligten, darunter die Kommune, die Musikschule, Vereine und Interessensgruppen, Gastronomie und Geschäftswelt mit jeweils offenen Türen, hatten eine erstaunliche Vielfalt auf die Beine gestellt. Wer die „Nacht der Nächte“ erleben wollte, konnte auf mehr als 30 Angebote zurückgreifen. Zu genießen gab es auch musikalische Unterhaltung, etwa in der Musik- und Kunstschule mit einem Klavierabend, im „Santo Domingo“ und im „Felsenkeller“.
Wer eher auf leibliche Genüsse Wert legte, konzentrierte sich auf die Köstlichkeiten in Gaststätten oder an den vielen Imbissständen, etwa auf Feuerwürste, Griebenschmalzbrote, Austern oder „Vatikanbrote“.
Offen standen das Festungs- und Waffengeschichtliche Museum mit einer Sonderausstellung „Bauernkrieg“ und das „Einhorn“ mit Handharmonikas. In der Festhalle organisierten die „Cherbourger Jungs“ eine Halloween-Party. Das Rathaus lud zu einer imposanten Kunstausstellung mit Werken von Eva Lösche ein. Reges Treiben herrschte vor dem „Löwenbräu“ und vor dem fürstbischöflichen „Bierkulturgut“. Auf dem Ile-de-Re-Platz lockte ein Feuerspektakel.
Werner Schmidhuber