Jetzt 3,3 Millionen Ökopunkte

Gemeinderat befasste sich mit Alt- und Totholzkonzept und Ökokontofläche Rheinschanzinsel

Ein Alt- und Totholzkonzept im Wert von 324.000 Euro nennt die Stadt Philippsburg jetzt ihr Eigen. Dem Gemeinderat stellte Revierförster Christian Hautz sein erarbeitete und zur Einführung vorgeschlagenes Alt- und Totholzkonzept und die damit verbundene Generierung von Ökopunkten vor, die einem Geldwert von 324.000 Euro für die nächsten 25 Jahren auf den Waldrefugienflächen entsprechen. Zu befassen hatte sich das Gremium zudem mit dem Polder Rheinschanzinsel. Dabei standen der Eingriffsausgleich und die Einrichtung von Ökokontoflächen an.

„Das Alt- und Totholzkonzept ist eine vorbeugende Schutzmaßnahme, damit im Forstbetrieb nachgewiesen werden kann, dass genügend für den Artenschutz getan wird“, betonte Hautz. Meistens seien die Flächen, die aus der Nutzung genommen werden, extensiv genutzte Bestände, aber ökologisch wertvoll. Aus insgesamt drei Teilen bestehe das Konzept: Einzelbäume, Habitatbaumgruppen und Waldrefugien. Diese Refugien sind größer als ein Hektar. In ihnen wird aus ökologischen Gründen auf eine Nutzung verzichtet. Doch werden Ökopunkte nur für Waldrefugien gewährt.

Im Zuge der Forsteinrichtung sind nun acht Waldrefugien mit insgesamt 32,4 Hektar ausgewiesen. Inzwischen wurden diese Waldrefugien als ökokontofähig genehmigt. Somit bekommt Philippsburg bei der Umsetzung des Konzeptes fast 1,3 Millionen Ökopunkte mit einem Geldwert von 324.000 Euro gutgeschrieben. Bei Bedarf kann das R Areal sogar um rund 20 Hektar ausgeweitet werden.

Ein weiteres Öko-Thema war der Polder Rheinschanzinsel. Mit dem Hochwasserrückhalteraum geht ein weiterer Baustein des Integrierten Rheinprogramms in Betrieb. Auf einer Fläche von rund 210 Hektar können etwa 6,2 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden, um der Hochwassergefahr für die in der Nähe liegenden Gemeinden zu begegnen.

Konkret ging es in der Gemeinderatssitzung um den Eingriffsausgleich nach dem Planfeststellungsbeschluss von 2004 und um die Einrichtung von Ökokontoflächen. Nach einer ausgiebigen Diskussion kam es zu folgendem Beschluss: Der Gemeinderat sieht von einem Kauf oder Tausch der nördlich gelegenen Ökokontoflächen, etwa zehn Hektar groß, und damit der Generierung von Ökopunkten im Polder Rheinschanzinsel ab. Hingegen wird die Verwaltung beauftragt, die stadteigenen Flächen im 96 Hektar großen Polder dem daran interessierten Land Baden-Württemberg zum Tausch gegen Flächen außerhalb des Polders anzubieten: aber mit Ausnahme der drei vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen, die im Besitz der Stadt bleiben sollen.

Der Stand des Ökokontos der Stadt beträgt, wie es hieß, derzeit rund zwei Millionen Ökopunkte, die als Ausgleich für bestimmte Bauvorhaben der Stadt Philippsburg verbraucht werden können. Zusätzlich kommen noch die rund 1,3 Millionen Ökopunkte aus dem Alt- und Totholzkonzept hinzu.

 

(Schmidhuber)

 

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