Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage

KABS bald wieder handlungsfähig – Dank geht an alle freiwilligen Helfer

Seit dem vergangenen Wochenende sieht sich die KABS dramatischen Herausforderungen gegenüber. Nachdem ein Hubschrauber am letzten Samstag nach dem Einsatz in Südbaden abgestürzt war, brannte am Sonntag zu allem Unglück ein zweiter Hubschrauber während des Einsatzes in Philippsburg aus.

Nach einer Krisensitzung der KABS-Führung mit dem Flugunternehmen kann der Vorstand der KABS erfreulicherweise zusichern, dass bei der nächsten Hochwasserwelle wieder funktionierende Hubschrauber zur Verfügung stehen. Allerdings kommt die Unterstützung aus der Luft für die jetzige Hochwasserwelle zu spät. Es können nur die vier Larvenstadien der Stechmücken biologisch bekämpft werden, das Puppenstadium hingegen nicht mehr, weil die KABS kein Gift einsetzt und der verwendete biologische Wirkstoff sehr selektiv nur bei Larven wirkt. Der Wirkstoff wird zum einen zu Fuß und zum anderen mit dem Hubschrauber ausgebracht, der das Bti- Eisgranulat über den Brutgewässern verteilt, die nicht begehbar sind.

Leider sind bei dem jetzigen Wasserstand viele Gebiete nicht zu Fuß bekämpfbar, weshalb der Ausfall der beiden Hubschrauber am vergangenen Wochenende ein schwerer Rückschlag für die Schnakenbekämpfung bedeutet. Ab der nächsten Woche droht eine stärkere Belästigung in den Rheinanliegergemeinden, die etwa 4-6 Wochen anhalten wird. Erfreulich ist aber die massive Unterstützung, die die KABS zurzeit erfährt. Entlang des Rheins waren viele freiwillige Helfer unterwegs, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Dies stellt eine gewaltige Solidaritätsbekundung dar, was wiederum

„Glück im Unglück“ bedeutet. Ohne die Unterstützung durch die freiwilligen Helfer und die politisch Verantwortlichen würde die Belästigung bedeutend stärker ausfallen.

Kurzinterview: Für Schnakenplage wappnen

Ab sofort wird’s heftig: „Wir erleben eine Schnakenplage wie schon lange nicht mehr“, äußert sich Bürgermeister Stefan Martus aus Philippsburg, 2016 von Experten als „ein Lieblingsaufenthaltsort der Schnaken“ bezeichnet.

Was ist aus Ihrer Sicht in den nächsten Tagen und Wochen schnakenmäßig zu erwarten?

Martus: Weil die Hubschrauber der Stechmückenbekämpfer ausgefallen sind, gibt es in den noch unbekämpften Gebieten große Probleme. Die schlimmste Schnakenplage seit langem naht. Für vier bis sechs Wochen ist die Bevölkerung erheblichen Beeinträchtigungen ausgesetzt.

Wie laufen die Vorbereitungen zur Bekämpfung? Was tut die Stadt?

Martus: Wir stehen in ständigem engem Kontakt mit der übergeordneten „Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage“ (KABS). Für die erste Schnakenwelle werden wir nichts mehr ausrichten können, aber für die weiteren dürften wir dann gewappnet sein.

Wie sieht es aus mit der Ausgabe von Tabletten?

Martus: Für Bürger aus den Mitgliedergemeinden der KABS liegen die biologischen BTI-Tabletten zur Bekämpfung der Hausmücken auf dem Rathaus bereit. Die Verwendung von BTI ist eine umweltverträgliche Methode gegen drohende Mückenplagen. Wir müssen wissen: Unsere Regenwassertonnen sind ein hervorragender Lebensraum für die Stechmückenlarven.

Was ist zu raten?

Martus: Tabletten besorgen, sofern noch nicht geschehen. Wir sollten für die nächste Zeit einen Aufenthalt draußen während der Dämmerung, also während der Hauptausschwärmzeit, vermeiden. Fliegengitter an Fenstern und Türen halten die Plagegeister fern.

Schmidhuber

Zurück