Kommunale Wärmeplanung geht weiter voran
Sachstandsbericht vor dem Gemeinderat Philippsburg

Die kommunale Wärmeplanung für die Stadt ist auf gutem Weg und verspricht einen erfolgreichen Abschluss. Derzeit erarbeitet die Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe (UEA) die dafür erforderliche Konzeption in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen stellte UEA-Mitarbeiter Matthias Reuter dem Gemeinderat vor.
Philippsburg hat sich im Jahr 2023 für eine Durchführung der freiwilligen Kommunalen Wärmeplanung entschieden und hierfür einen Förderantrag beim Projektträger gestellt. Eine Förderung von 80 Prozent der Gesamtkosten steht in Aussicht.
Im Zuge der Bestandsanalyse wurden aktualisierte Daten über den Wärmebedarf und -verbrauch, daraus resultierende Treibhausgasemissionen und Informationen über den Gebäudebestand und die Versorgungsstruktur zusammengetragen und ausgewertet.
Insgesamt gibt es 4.410 beheizte Gebäude, davon 3.600 Wohngebäude. Zwei Drittel wurden vor 1977 errichtet. Mit 67 Prozent ist der Wohnsektor der größte Wärmeverbraucher. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt bei 18 Prozent. Dominierend sind die Gas- (48 Prozent) und Ölheizungen (31 Prozent). Rund 40 Prozent der Heizungen haben ein Alter von über 20 Jahren.
In der Potenzialanalyse wurden lokal verfügbare Potenziale der erneuerbaren Energien sowie Abwärme geprüft und Möglichkeiten für Energieeinsparungen ermittelt. Die gewonnenen Erkenntnisse: Das Biomassepotenzial ist schon heute überbeansprucht. Eine Senkung des Wärmebedarfs lässt sich nur bei umfassender Sanierung aller Wohngebäude erreichen.
Die Verwaltung hat nun eine Reihe von Maßnahmen empfohlen, so: Weiterverfolgung Wasserstoffkonzept, Untersuchung Wärmekonzept für den Bereich Schulzentrum/Freibad mit Abwärmenutzung des Elektrolyseurs in Verbindung mit potenziellem Wärmespeicher. Hinzu kommen die Steigerung der Energieeffizienz kommunaler Gebäude durch Sanierungen sowie der weitere Photovoltaik-Ausbau stadteigener Baulichkeiten.
Ein weiterer Bestandteil ist das Wärmeversorgungskonzept kommunaler Gebäude in Rheinsheim und Huttenheim. Nach der Offenlage und der Vorstellung im Gemeinderat soll im Dezember der endgültige Beschluss folgen.
Werner Schmidhuber