Philippsburger Komponist erfolgreich

Das kulturelle Leben steht still, Musik und Kunst wurden in den Corona-Schlaf geschickt – oder doch nicht ganz? Einer, dessen Leben beruflich wie privat ganz im Zeichen der Kultur steht, hat bei einem  Komponistenwettbewerb klammheimlich den ersten Preis abgeräumt: Matthias Hutter, Leiter der hiesigen Musik- und Kunstschule. Die Carl von Osietzky-Universität Oldenburg veranstaltete den internationalen Wettbewerb zum 20. Mal. Der Komponistenwettbewerb war 2021 für Klavier und sinfonisches Orchester ausgeschrieben. Die Universität verleiht den Carl von Ossietzky-Komponistenpreis jährlich zum Gedenken an ihren Namensgeber. Der siebenköpfigen Jury unter der Leitung der Oldenburger Komponistin und Hochschullehrerin Prof. Violeta Dinescu lagen dieses Jahr 49 Werke aus zehn Ländern und drei Kontinenten vor.

Sichtlich freudig überrascht erzählt Matthias Hutter dieser Zeitung von seinem Erfolg. Wie viele Musiker sei auch er 2020 durch Corona ausgebremst worden, wolle aber die freie Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Neben jonglieren der Möglichkeiten‚ die Musik- und Kunstschule Philippsburg in Betrieb zu halten oder alternative Lehrmethoden wie Fernunterricht zu ermöglichen, habe er etwa einen Monat lang intensiv an dem prämierten Werk geschrieben. Mit „Visionen in Licht und Violett“ errang der leidenschaftliche Pianist den mit 1.000,-- Euro dotierten 1. Platz. Aufgrund der Situation ist die Preisvergabe zusammen mit der Uraufführung dieses Werkes und der weiteren Platzierung durch die Pianisten Christiane Abt und Werner Barho mit dem Sinfonieorchester der Universität Oldenburger unter der Leitung von Rida Murtada für das kommende Wintersemester 2021/22 geplant.

Hutter ist bereits zeitlebens musikalisch aktiv. Mit sechs begann er Klavier zu erlernen, seit er zwölf ist, komponiert er. Den ersten Preis in einem vom Verband deutscher Musikschulen ausgeschriebenen Kompositionswettbewerb „Neue Musik für Kinder und Jugendliche“ gewann er bereits mit 14 Jahren. Seither hat er unzählige erfolgreiche Werke geschrieben, die weltweit mit Bravour aufgeführt werden. Unter anderem auch in Programmen des Konzertvereins Philippsburg, dessen Vorsitzender Hutter ist. Dieser Verein, der erst seit Ende 2018 das kulturelle Leben der kleinen Stadt bereichert, liegt ihm persönlich so am Herzen, dass er das Preisgeld von immerhin 1.000,-- Euro in einen Fond spendet, der in das 5-jährige Jubiläumskonzert des Vereins mit dem Kölner Akademie Orchester fließt.

„Dieses Großprojekt kann gern weitere Unterstützer brauchen“, fügt Hutter schmunzelnd hinzu.

Ebenfalls ein langfristig geplantes Projekt des Vereines ist eine Sommerakademie für Jugendliche und junge Erwachsene, die aufgrund der Pandemie bereits von 2020 auf 2021 verschoben werden musste. „Dies ist ein wichtiger Schritt für die kulturelle und musikalische Zukunft der Nachwuchskünstler.“ Und eine Bereicherung für die Kulturlandschaft im  Bruhrain, wie wir finden.

Matthias Hutter, herzlichen Glückwunsch!

 

Alexandra Nachtigal

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