Premiere mit „Virtual Reality Brillen“

Neue Form der Berufsorientierung mit 36 verschiedenen Berufen

Was sind das für futuristische Gestalten, die sich in der Schule langsam hin und her bewegen? Mit grauen Apparaten vor den Augen? Die Träger sehen wohl etwas, was andere Mitschüler nicht sehen.

Was die Hieronymus-Nopp-Schule Philippsburg da praktiziert, dürfte eine Premiere in der ganzen Region sein. Für drei Klassenstufen hatten Rektor Ingo Schmidt und die Fachlehrer Melanie Frey und Ronald Puskaric eine neue Form der Berufsorientierung organisiert. Das Kennenlernangebot enthielt 26 verschiedene Berufe, vom Friedhofsgärtner bis zum Schifffahrtskaufmann, von der Fachfrau für Systemgastronomie bis zur pharmazeutisch-technischen Angestellten.

Zur Berufsorientierung habe die Schule erstmals sogenannte „Virtual Reality Brillen“ eingesetzt, informierte Konrektor Thomas Odenwald, um mit deren Hilfe die Vielfalt an Berufsmöglichkeiten zu erkunden. Anhand von 360-Grad-Videos konnten die Schüler auch Arbeitsbereiche kennenlernen, die ihnen normalerweise verwehrt bleiben.

Für die jungen Leute war es ein, wie es hieß, Highlight, mit dem sie experimentieren durften, sich von einer Großküche in ein Pflegeheim „beamen“ konnten, von einer Drogerie in eine Bank. Doch die Zeit reichte nicht, um bei der Rundreise alle möglichen Berufe mitzunehmen. Also musste sich jeder Teilnehmer für bestimmte Favoriten entscheiden.

Mit der Aktion „Dein erster Tag“ fördere das „Studio 28“ in Berlin eine chancengerechte und digitale Berufsorientierung. Wir stellen Schulen die virtuellen Betriebserkundungen kostenlos zur Verfügung. So erhalten alle Schülerinnen und Schüler Zugang zu den Orten ihrer Lieblingsberufe, heißt es in einer mitgelieferten Beschreibung.

Welche Erfahrungen machen die Schüler und die Lehrer? Die Augen müssen sich einen kurzen Moment gewöhnen, die Ohren auf die Stimmen einstellen. Dann tut sich beispielsweise eine weite Werkshalle mit Regalen auf, Arbeiter laufen umher, halten plötzlich, reden miteinander, als stünden sie direkt daneben.

Wer sich in die Polizeischule schaltet, kann dort am Unterricht teilnehmen und gar Schießübungen beiwohnen. Wer will, ist mit dabei, wenn ein Gangster verhaftet wird. Und wer sich für den Schiffskaufmann interessiert, drückt sich mit einer Taste auf ein Schiff, das sich mitten auf dem Meer befindet. „Wir erleben eine ganz und gar neue Welt, die sich dem Nutzer eröffnet: eine digitale Welt, die erst mit dem Blick durch eine Virtual-Reality-Brille sichtbar wird“, betont der Schulleiter.

Was meinen die Schüler dazu? Eine tolle Bereicherung. Mit früheren Berufsorientierungen nicht vergleichbar. Gerne hätten wir das ganze Sortiment ausprobiert.

Schmidhuber

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