Truck mit Station in Philippsburg

Informationen für Schulklassen über digitale Technologien

Zu Gast ist, so der erste Blick, ein Koloss: ein fast 17 Meter langer und vier Meter hoher Lastkraftwagen, ein Truck. Drei Tage lang, davon zwei zusätzliche freiwillige Tage für gemischte Gruppen von Schülern, Lehrern und Eltern, steht das auffällige Fahrzeug auf dem Gelände des Campus. Auf den großen Seitenflächen rechts und links sind verschiedene Bilder zu sehen, die als Blickfänge dienen. Über der Eingangstür steht: „expedition d“.

Auf zwei Etagen mit zusammen 105 Quadratmetern bietet das Fahrzeug Platz für eine komplette Schulklasse.

„expedition d - Digitale Technologien | Anwendungen | Berufe“ ist ein Angebot im Rahmen des Programms COACHING4FUTURE – Bildungsnetzwerk Baden-Württemberg der Baden-Württemberg-Stiftung und von Südwestmetall in Kooperation mit der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit.

„Die Digitalisierung wird unsere Arbeitswelt grundlegend ändern. Die Bildungsinitiative expedition d stellt die vielen Facetten der Digitalisierung vor und zeigt Jugendlichen, welche attraktiven Chancen dabei für ihr zukünftiges Berufsleben entstehen“, ist in einem ausgelegten Flyer zu lesen.

2020 gelang es dem Copernicus-Gymnasium, dabei den Bemühungen von Lehrerin Esther Neuß, den zweistöckigen 40-Tonner mit einer Präsentationsfläche von rund 55 Quadratmetern, jeweils oben und unten, nach Philippsburg an die Schule zu holen. Dessen Aufgabe ist es, wichtige, grundlegende Infos für Schulklassen über digitale Technologien zu vermitteln. Dafür standen Mikhail Tiles (wissenschaftlicher Mitarbeiter bei „expedition d) und Projektmanager Dr. Markus Döring bereit.

Nicht nur die ganze 9. Stufe mit drei Schulklassen und rund 90 Schülern ließen sich informieren, auch Bürgermeister Stefan Martus und Landtagsabgeordneter Ulli Hockenberger besichtigten das Infomobil – in Begleitung von Schulleiter Thorsten Uhde und Fachlehrerin Esther Neuß. Auffallend war das große Interesse der jungen Leute an dieser Neuigkeit.

Das Stadtoberhaupt wies mit berechtigtem Stolz darauf hin, dass im Haushalt der Stadt 4,3 Millionen Euro für digitale Nachrüstungen in den anstehenden drei Haushaltsjahren festgeschrieben sind. Die Stadt hat sechs Schulen mit zusammen 180 Klassenzimmer und Fachräume. 200.000 Euro steuere das Land bei, ergänze Martus. MdL Hockenberger betonte die Schulfreudigkeit des Landes und die hohe Wertigkeit des Bereichs Bildung – und tauschte sich auch mit den Schülern und Lehrern aus.

Eine Menge war vor Ort über das Projekt und die neue Form der Informationsvermittlung zu erfahren: bei den einzelnen Vorträgen, aber auch in den Gesprächen mit den Fachleuten und schließlich zur Abrundung in den bereitgestellten schriftlichen und digitalen Unterlagen.

So steht dort als Eingangsfrage: Wie kann ein Auto autonom fahren? Wie werden wir im Jahr 2025 lernen? Welche Berufe wird es dann geben und welche digitalen Kompetenzen werde ich dafür brauchen?

Solche Fragestellungen machen neugierig. Darauf gibt es auch eine Antwort: Ein Erlebnistruck, voll bepackt mit digitalen Technologien, macht an weiterführenden Schulen in ganz Baden-Württemberg Station. Die Jugendlichen erleben im Mobil, welche Rolle die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik für die Digitalisierung spielen, wie diese die Berufswelt verändern und wie sie selbst daran mitarbeiten können.

Die „expedition d“ lädt die Jugendlichen zu einem Streifzug durch digitale Schlüsseltechnologien wie Sensorik, künstliche Intelligenz, kollaborative Robotik oder Virtual und Augmented Reality ein, heißt es weiter.

Im „Raum der Technologien“ im Erdgeschoss des zweistöckigen Trucks gibt es nicht nur eine Multimedia-Wand, an der ganze Schulklassen gleichzeitig Informationen, Videos und Bilder abrufen können, sondern auch viele Exponate zum Anfassen und zum Hantieren.

Im „Raum der Ideen“ im Obergeschoss finden die Jugendlichen einen Arbeitsbereich mit multimedialer Unterstützung. In vertiefenden berufsorientierenden Workshops wird die Relevanz der MINT-Disziplinen verdeutlicht, werden Arbeitsergebnisse des Basismoduls vertieft oder exemplarische Bildungswege aufgezeigt. In weiterführenden Gespräche geht es darum, welche Technologien die Schüler für ihren Arbeitsauftrag brauchen.

Was ist der Hintergrund?

Der Bedarf an Fachkräften in den MINT-Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik ist seit Jahren hoch. Laut Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) fehlen bundesweit rund 340.000 Fachkräfte in den MINT-Fächern, davon 79.000 Stellen allein in Baden-Württemberg. Durch die Digitalisierung verschärft sich der Nachwuchsmangel.

Mit dem neuen Angebot „expedition d“ im Programm COACHING4FUTURE will die Baden-Württemberg-Stiftung gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit „Lust auf MINT-Berufe wecken und zeigen, dass die Digitalisierung viele Chancen bietet.“

Es entstehen gänzlich neue Berufsbilder. Auch haben klassische Berufe wie Bäckerin, Lehrer, Mechatronikerin oder Krankenpfleger vermehrt mit digitalen Technologien zu tun, heben die Experten immer wieder hervor. Die „expedition d“ will Schulen dabei unterstützen, ihre Schülerinnen und Schüler auf die digitale Arbeitswelt optimal vorzubereiten.

Seit 2019 informiert die mobile Digitalisierungswelt darüber, wie sehr die Digitalisierung die Berufswelt verändert und wie junge Menschen an dem Prozess mitarbeiten können.

„expedition d“ ist ein kostenfreies Angebot für alle Schularten und erreicht rund 11.000 Schüler pro Jahr.

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