Bürgermeister Martus zur Lage in Philippsburg I 19.11.2020

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

in Baden-Württemberg haben wir für das gesamte Land den Schwellenwert von über 130 Infektionen pro 100.000 EinwohnerInnen innerhalb von 7 Tagen überschritten: Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 132,0 für Baden-Württemberg (Stand: 18.11.2020, 16.00 Uhr).

Vorab die AKTUELLEN Fallzahlen für Philippsburg und den Landkreis Karlsruhe zu Ihrer Information (Stand 19.11.2020, 00.00 Uhr):

  • Philippsburg: 71 Personen plus eine ganze Grundschulklasse sind aktuell in Quarantäne, davon 45 aktive (positiv getestete) Fälle, bislang insgesamt 110 als positiv erfasste Fälle.
  • Landkreis Karlsruhe: +138 aktive (positiv getestete) Fälle zum Vortag, 1.259 aktuelle Fälle, bislang insgesamt 4.293 als positiv erfasste Fälle, 124 verstorbene Personen, die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 106,5.

Baden-Württemberg verzeichnete +3.071 Infektionen, die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 132,0 und die Bundesrepublik Deutschland verzeichnet mit +22.609 Neuinfektionen ein sehr hohes Niveau.

Die Gäste der bereits erwähnten Familienfeier befinden sich nicht mehr in Quarantäne. Die Reiserückkehrer von den Herbstferien und davor haben noch Auswirkungen. Zurzeit besteht leider eher im Familienkreis die Ansteckungsgefahr. Also Aufpassen! Mit Abstand erreicht man am Meisten! Die Kontaktverfolgung in Philippsburg gelingt aber noch sehr gut. Die Quarantäne im Schülerhort und der Hieronymus-Nopp-Schule endet am 19.11.2020.

Nach wie vor kommt es entscheidend auf Ihre Mithilfe an, dass die Infektionsketten unterbrochen werden. Sie müssen ganz ehrlich mit Ihren Kontaktpersonen umgehen. Es muss alles darangesetzt werden, Infektionsketten zu vermeiden bzw. frühzeitig zu unterbinden.

Deshalb hier eine ganz persönliche Botschaft von mir: 

 „Ich bin ein #Wellenbrecher, weil ich das normale Leben so
schnell wie möglich wieder zurückhaben möchte.“ 

Bitte setzen Sie zusammen mit mir als Wellenbrecher ein Zeichen
für die gemeinsame Verantwortung während der Corona-Pandemie! 

Seien auch Sie ein*e Wellenbrecher*in! 

Wir haben das schon einmal gekonnt und wir werden das auch wieder können!

Ich habe bereits mehrfach geschrieben: Entscheidend könnte auch sein, dass man sich, sobald sich Symptome zeigen, freiwillig in Quarantäne begibt, bis ein Testergebnis vorliegt. Dies sollte selbstverständlich den ganzen engeren Hausstand betreffen.

Halten Sie sich bitte, auch bzw. gerade im familiären Umfeld an die AHA+A+L-Regeln und geben damit dem Virus keine Chance. Leider fühlt sich das Virus gerade bei engem Kontakt sehr wohl und breitet sich dort sehr gerne aus.

Ergänzend hierzu bitte ich Sie, unbedingt die Corona-Warn-App zu installieren, zu nutzen und schnell zu handeln, sobald man eine Meldung erhält.

Vor allem sollten Sie, sobald Sie positiv getestet wurden, über die Corona-Warn-App und auch telefonisch, unverzüglich Ihre möglichen Kontakte informieren.

Damit unterstützen Sie maßgeblich die Kontaktverfolgung und helfen aktiv bei der Virusbekämpfung mit.

Übrigens kann man nach einem Corona-Test die App auch nutzen, um schneller über das Ergebnis informiert zu werden.

Es kommt auf jeden Einzelnen von uns an.

Mit Spannung habe ich die Konferenz der Länderchefs mit der Bundeskanzlerin am vergangenen Montag verfolgt. Es zeigte, wie heftig um die richtigen Maßnahmen in der Corona-Pandemie gerungen wurde. Als Zwischenbilanz der im November getroffenen Regelungen des Teil-Lockdowns zeigt sich, dass die Infektionskurve der täglichen Neuansteckungen zwar etwas abflacht, insgesamt aber auf einem zu hohen Niveau verweilt. Gelingt es nicht, die Neuinfektionen deutlich zu reduzieren zeichnet sich ab, dass die Krankenhäuser und Intensivstationen an ihre Kapazitätsgrenzen kommen.

In der Schweiz sind seit heute die Intensivstationen voll.

Trotzdem beließen es die Länderchefs dieses Mal bei einem eindringlichen Appell an die Bevölkerung, die Regelungen zur Einhaltung der AHA+A+L-Regeln (Abstand, Hygienemaßnahmen, Alltagsmasken, Corona-Warn-App, Lüften) einzuhalten. Private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten sollen auf einen festen weiteren Hausstand beschränkt werden. Das schließt auch Kinder und Jugendliche in den Familien mit ein. Des Weiteren wurde zum Verzicht auf nicht notwendige Reisen und freizeitbezogene Aktivitäten appeliert.

Bei den Schulen und Kindergärten wurden die weitere Offenhaltung und der Präsenzunterricht als wichtige politische Priorität gesehen. Man bezog sich hierbei auf die Erfahrungen der Schließung der Einrichtungen im Frühjahr. Dies ist sicherlich eine Maßnahme, die auf geteiltes Echo stößt, wie es sich ja auch in den zahlreichen Kommentaren in Presse und den neuen Medien widerspiegelt.

Doch halten wir uns erstmal an diese Beschlüsse und schränken wir uns weiterhin ein, jeder in seinem Umfeld und in eigener Verantwortung. Dies ist die Botschaft der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) vom 16. November. Denn zeigen die Maßnahmen keine Wirkung, so können wir uns schon jetzt ausmalen, was die nächste MPK Ende November – bei gleichbleibendem Infektionsgeschehen – bringen wird. Es liegt jetzt an uns, wir können darauf Einfluss nehmen. Helfen Sie mit, dass die Kurve der täglichen Neuinfektionen wieder nach unten geht und die Maßnahmen nicht weiter verschärft werden müssen.

Mein Wunsch für uns alle ist, dass wir uns wie in den vergangenen Monaten weiterhin vorbildlich an die Regeln halten und sie umsetzen – in den Einrichtungen, im öffentlichen Raum, in den Geschäften und vor allem auch im privaten Bereich.

Jetzt gilt für alle, verantwortungsbewusst zu sein und mit dafür zu sorgen, dass wir auch die zweite Corona-Welle brechen! AHA+A+L-Regeln beachten, Kontakte reduzieren, Corona-Warn-App nutzen, damit Kitas und Schulen weiterhin offen und die Wirtschaft am Laufen bleibt.

Helfen Sie alle mit, damit wir alle unbeschadet die vor uns liegende Zeit überstehen.

Achten Sie auf sich, Ihre Familien, Freunde und Nachbarn und bleiben Sie gesund!

Ihr 

Stefan Martus
Bürgermeister

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