Keine Lametta, kein Kunstschnee, keine Kugeln

Worauf bei der Entsorgung der Weihnachtsbäume zu achten ist

Ab Dreikönig werden üblicherweise die ersten Weihnachtsbäume entsorgt. Wie funktioniert das Ganze? Wo kann ich meinen ausrangierten Baum hinbringen? Was ist ökologisches Verhalten? Forstrevierleiter Christian Hautz aus Philippsburg beantwortet Fragen hierzu:

Wie funktioniert die Entsorgung am besten? Was ist empfehlenswert?

In Huttenheim übernehmen die Feuerwehrleute die Entsorgung, in Philippsburg und Kirrlach die Ministranten, in Wiesental und Rheinsheim die Pfadfinder. Alle sind am Samstag, 13. Januar, im Einsatz. Diese Abholhandhabung hat sich bewährt und funktioniert bestens. Auf den Gehwegen oder in den Vorgärten werden die abgeschmückten Christbäume bereitgelegt. Um eine Spende für die Organisation, die mit dem Fahrzeug umherfährt, auflädt und einsammelt, wird gebeten.

Was ist bei der Abgabe zu beachten?

Wichtig ist, dass die komplett abgekrönten Bäume auch keine Reste von Lametta und Kugeln mehr tragen und nicht mit Kunstschnee aus der Dose verziert wurden. Geraten Glitzerfäden in Kompostier- oder Verbrennungsanlagen, wird dadurch das giftige Blei in der Umwelt verteilt. Christbäume mit solchen Dekorresten gehören in die Kategorie Sondermüll. Sie dürfen nicht mitgenommen werden.

Was sollte eine Kommune an Abgabemöglichkeiten anbieten?

In den meisten Gemeinden wird eine Abholung durch Vereine oder anderen Gruppen angeboten. Darüber hinaus hat ja jede Kommune einen Wertstoffhof und Grünabfall-Sammelstelle. Dahin kann man die ausrangierten Lichterbäume selbst bringen. Dort ist eine übliche Kompostierung vorgesehen – wie etwa beim Hecken- und Grünschnitt. Das Kompostmaterial kann dann verkauft und verwertet werden.

Was ist ökologisch? Verbrennen im Kamin, auch zur Energieerzeugung?

Fast alles lässt sich gut im Ofen verbrennen. Aber ohne einen verbliebenen Weihnachtsschmuck! Das Holz muss getrocknet sein. Empfehlenswert für eine angemessene Lagerung sind zwei bis drei Jahre. Doch das Umweltbundesamt sieht das etwas anders. Auch bei trockenen Nadeln sei das Stamm- und Astholz noch zu feucht. Beim Verbrennen würden hohe Staubemissionen und Teerablagerungen entstehen. Also rät die Behörde vom Verbrennen im größeren Stil ab.

Soll man Tannenäste als Frostschutz im Garten nutzen?

Unbedingt. Dazu muss der Baum zerlegt werden. Die Zweige sind dann möglichst übereinanderzuschichten. So halten sie die Kälte und den Frost ab. Nadelbaumzweige geben einen hervorragenden Frostschutz speziell für Blumenbeete und für Blumenkästen ab.

Kann eine Tanne als Biomüll entsorgt werden?

Die Entsorgung mithilfe einer Biotonne halten viele für ungeeignet. Laut Abfallwirtschaftsbetrieb ist die Biovergärungsanlage nicht für das holzige Material ausgelegt. Lediglich kleine Mengen an Tannenzweigen dürfen in die Biotonne geworfen werden.

Können die Zweige und Äste auch als Nahrung dienen?

Für Schafe und Ziegen beispielsweise sind sie eine willkommene Nahrung. Doch gilt es, unbedingt vorher den Besitzer zu fragen und nicht alles Entbehrliche einfach über einen Tierparkzaun zu werfen, was vorkommt. Viele Zoos, Wildparks und Wildtiergehege nehmen ausgediente Weihnachtsbäume als Spielzeug – etwa bei Elefanten - oder Futter an. Auch ist das Restmaterial für Igelunterkünfte im Garten geeignet. Vorhandene Reisighaufen lassen sich damit aufstocken und das Stacheltier fühlt sich wohnlicher.

Gibt es Verbote?

Im Wald oder am Straßenrand dürfen Weihnachtsbäume nicht entsorgt werden, denn sie brauchen viel zu lange, um zu verrotten. Wer dies tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldstrafe geahndet werden kann.

 

Schmidhuber

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