Bürgermeister Martus zur Lage in Philippsburg I 11.02.2021

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

heute, am "Schmutzigen Donnerstag", würde eigentlich mit dem Weiberfasching die heiße Phase der Fastnacht beginnen. Gestern wären wir in der Volksbank bei der närrischen Schalterstunde gewesen. Am Samstag würde der Rathaussturm und der Umzug der KaGe Narhalla folgen und am Montag der Rosenmontagsumzug der ARGE in Rheinsheim. Zumindest virtuell findet wohl ein Rosenmontagsball statt und kann im Wohnzimmer miterlebt werden.

Umzüge, Prunksitzungen und Kinderfasching: All das gibt es in diesem Jahr wegen Corona nicht oder nur ONLINE.

Ich bin mir aber sicher, dass viele fastnachtsbegeisterte Familien aus Philippsburg sich die Freude an der fünften Jahreszeit nicht nehmen lassen und auf Corona konforme Wohnzimmerfaschingsparties umgestiegen sind. Auch der Schulfasching kommt heute, am letzten Schultag vor den Faschingsferien, zu den Schulkindern per Videokonferenz nach Hause.

Der Narr verstummt nicht, ist nur leise,
macht Fastnacht –mit Abstand-, auf andere Weise.

Der Schneefall der letzten Tage hat uns eine Schneelandschaft gezaubert. Seit heute ist auch die Sonne wieder zurückgekehrt.

Und auch für Baden-Württemberg gibt es gute Nachrichten: Wir bewegen uns nach wie vor auf den angestrebten Inzidenzwert 50,0 Infektionen pro 100.000 EinwohnerInnen innerhalb von 7 Tagen zu.

Vorab die wöchentlich AKTUELLEN Fallzahlen für Philippsburg und den Landkreis Karlsruhe zu Ihrer Information (Stand 11.02.2021, 00.00 Uhr):

  • Philippsburg: 40 Personen sind als Kontaktpersonen in Quarantäne. Dazu kommen 13 aktive (positiv getestete) Fälle. Wir sind nun insgesamt bei 353 angekommen.
  • Landkreis Karlsruhe: + 42 aktive (positiv getestete) Fälle zum Vortag, 400 aktuelle Fälle, bislang insgesamt 11.276 als positiv erfasste Fälle, 378 verstorbene Personen, 7-Tage-Inzidenz liegt bei 67,0.

Baden-Württemberg verzeichnete +1.223 Infektionen, die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 56,2 und die Bundesrepublik Deutschland verzeichnet +10.237 Neuinfektionen. Bundesweit liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 64,2.

Im Moment haben wir 13 akut infizierte Personen, darunter eine Großfamilie und dann noch vier Mitarbeiter eines Seniorenheims einer Nachbarkommune.

Darüber hinaus befinden sich fünf Feuerwehrkammeraden aus Huttenheim, da sie beim Hochwassereinsatz Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Für alle Feuerwehrkammeraden, die mit der positiv getesteten Person Kontakt hatten, haben wir PCR-Tests veranlasst. Die Ergebnisse stehen noch aus.

In unserem Seniorenhaus „St. Franziskus“ wurde heute die zweite Impfdosis verabreicht. Am 22. Februar kommt das mobile Impf-Team zum Seniorenzentrum „St. Martin“.

In der Ministerpräsidentenkonferenz vom 10. Februar 2021 wurden folgende Regelungsinhalte vereinbart:

Nächste Öffnungsschritte können bei einer stabilen 7-Tage-Inzidenz von höchstens 35 Neuinfektionen pro 100.000 EinwohnerInnen durch die Länder erfolgen. Dieser Öffnungsschritt soll die Öffnung des Einzelhandels, von Museen und Galerien sowie die Öffnung der nach geschlossenen körpernahen Dienstleistungsbetrieben umfassen.

Besuchsregeln in Pflegeheimen sollen erweitert werden. Hierfür soll die Gesundheitsministerkonferenz zeitnah Empfehlungen vorlegen. 

Bund und Länder werden voraussichtlich am 3. März 2021 erneut zusammenkommen, um über das Vorgehen nach dem 7. März 2021 zu beraten.

Den vollständigen Beschluss finden Sie unter: https://www.bundesregierung.de/resource/blob/997532/1852514/1f93b439177cf7b237d7a335a85b37a9/2021-02-10-mpk-data.pdf?download=1.

Zum 11. Februar 2021 wurden die landesweiten Ausgangsbeschränkungen aufgehoben. Damit setzt das Land ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim um.

Der Landkreis Karlsruhe hat aufgrund der noch diffusen Infektionslage und der aktuellen Inzidenz eine Allgemeinverfügung erlassen. Die Ausgangsbeschränkung wir damit fortgesetzt. Die Ausgangsbeschränkung gilt von 21 Uhr bis 5 Uhr.

Die Allgemeinverfügung können Sie hier downloaden: 

Allgemeinverfügung des Landkreis Karlsruhe

Corona-Impfung für Hochbetagte

Vor wenigen Tagen wurde ein neues Vergabesystem für Impftermine eingeführt. Nun muss man nicht mehr stundenlang am Telefon warten, sondern wird zurückgerufen. Impftermine können auch über das Internet vereinbart werden.

(www.impfterminservice.bw)

Die Impfzentren sind alle eingerichtet und mit Personal versorgt. ABER: Nach wie vor beherrscht der Impfstoffmangel die Impfterminvergabe. Weil nicht genügend Impfstoff vorhanden ist, wird es noch mehrere Wochen schwierig bleiben, einen Termin zu erhalten. Auch das neue Vergabeverfahren ändert daran leider nichts, zumal der Andrang sehr hoch ist.

Eine Impfung verhindert mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Erkrankung je nach Impfstoff. Eine Corona-Infektion hätte bei vielen kranken, älteren und hochbetagten Menschen schwerwiegende gesundheitliche Folgen.

Zu der ersten Gruppe, die für die Corona-Impfung vorgesehen ist, gehören deshalb die Seniorinnen und Senioren über 80 Jahren. Darunter gibt es sicherlich Personen, die nicht so versiert im Umgang mit den digitalen Plattformen sind, nicht mobil sind und die keine Hilfe von Verwandten, Nachbarn oder Freunden haben.

Diese alleinstehenden Philippsburger Seniorinnen und Senioren über 80 Jahren wollen wir bei der Anmeldung für einen Impftermin, bei der Fahrt zum Impfzentrum und beim Impfvorgang unterstützen.

Die Stadtverwaltung hat in Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Bürgerhilfe-Initiativen der drei Stadtteile, den Ortsverbänden des VdK und der Feuerwehr ein gemeinsames Konzept entwickelt.

Alleinstehende Seniorinnen und Senioren über 80 Jahren, die sich impfen lassen möchten und Unterstützung bei der Impfterminvergabe benötigen, können sich voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche telefonisch bei der Stadt Philippsburg melden. Für diesen Zweck wird ein Bürgertelefon eingerichtet. Die genauen Kontaktdaten werden noch bekannt gegeben.

Halten Sie sich bitte gerade im familiären Umfeld an die AHA+A+L-Regeln, denn nur so geben Sie dem Virus keine Chance. Abstand – Hygiene – Alltag mit Maske – App und Lüften sind nach wie vor das Gebot der Stunde.

Darüber hinaus bitte ich Sie weiterhin um viel Geduld, damit wir uns den hart erkämpften Erfolg im Kampf gegen die Pandemie nicht zu früh wieder kaputt machen.

Den erkrankten Personen wünsche ich eine baldige Genesung, und den Personen in Quarantäne Gelassenheit und Durchhaltevermögen.

Bleiben bzw. werden Sie gesund,

Ihr 

Stefan Martus
Bürgermeister

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