Bürgermeister Martus zur Lage in Philippsburg I 19.10.2020

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die CORONA-ZAHLEN steigen nicht nur in der Welt, sondern neben unseren europäischen Nachbarländern mittlerweile auch in Deutschland wieder DEUTLICH AN.

In Baden-Württemberg haben wir für das gesamte Land den Schwellenwert von über 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner*innen innerhalb von 7 Tagen überschritten: Die 7-Tage-Inzidenz liegt mittlerweile bei 46,3 für Baden-Württemberg (Stand: 18.10.2020, 16.00 Uhr).

Aus diesem Grund hat die Landesregierung am letzten Wochenende die sog. PANDEMIESTUFE 3 ausgerufen und am 18.10.2020 eine ÄNDERUNG DER CORONA-VERORDNUNG mit Wirkung vom 19.10.2020 beschlossen. Die Änderungen führen zu VERSCHÄRFTEN SCHUTZMASSNAHMEN.

Das sind die wesentlichen Änderungen:

  • Landesweite Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in den dem Fußgängerverkehr gewidmeten Bereichen und öffentlichen Einrichtungen sowie öffentlich zugänglichen Bereichen im Freien, soweit die Gefahr besteht, dass der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
  • Ansammlungen im öffentlichen Raum werden auf 10 Personen oder zwei Hausstände begrenzt.
  • Das private Zusammentreffen von Personen wird auf maximal 10 Personen oder zwei Hausstände begrenzt.
  • Die Teilnehmerzahl für Veranstaltungen wird auf 100 begrenzt.

Vorab die AKTUELLE FALLZAHLEN für Philippsburg und den Landkreis Karlsruhe zu Ihrer Information (Stand 19.10.2020, 00.00 Uhr): 

  • Philippsburg: 31 Personen in der Quarantäne, davon 11 aktive (positiv getestete) Fälle, bislang insgesamt 33 als positiv erfasste Fälle (kumuliert).
  • Landkreis Karlsruhe: 191 aktive (positiv getestete) Fälle, bislang insgesamt 1.733 als positiv erfasste Fälle (kumuliert), 94 verstorbene Personen, 7-Tage-Inzidenz liegt bei 32,4.

Baden-Württemberg verzeichnete + 700 Infektionen und Deutschland + 4.325 zum Vortag (nicht alle Gesundheitsämter melden Zahlen am Wochenende)!

Für die Gesundheitsämter wird es zunehmend schwieriger, die Kontaktpersonen von Infizierten nachzuverfolgen und zu isolieren. Es muss alles darangesetzt werden, Infektionsketten zu vermeiden bzw. frühzeitig zu unterbinden.

Trotz dieser alarmierenden Zahlen ist es immer noch möglich, gemeinsam und mit gegenseitiger Rücksichtnahme, die Krise zu meistern und einen zweiten Lockdown zu verhindern.

Mir ist sehr wohl bewusst, dass wir alle das Thema „Corona“ nach einem halben Jahr nicht mehr hören können. Aber wir müssen uns leider wieder verstärkt damit befassen und es wird wieder vorherrschendes Thema unserer täglichen Arbeit sein.

Jeder kann und sollte auch seinen Beitrag dazu leisten, die Ausbreitung des Virus im bevorstehenden Winter zu verlangsamen. Das geht am besten durch Zusammenhalt und gegenseitige Rücksichtnahme. Das haben wir bereits eindrucksvoll bewiesen. 

Ein zweiter Lockdown ist hoffentlich keine Option und muss um jeden Preis verhindert werden.

Wir alle haben sicherlich keine Lust wieder vor geschlossenen Geschäften zu stehen oder die Gastronomie wieder mit Hol– und Bringservice über Wasser zu halten.

Ich bitte Sie daher eindringlich, in den kommenden Wochen Ihre sozialen Kontakte zu reduzieren – auch wenn das eine unglaubliche Zumutung für uns alle ist. Es ist zur Zeit der einzige Weg, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Mit einfachen Regeln lässt sich das vielleicht noch erreichen:

Halb so viele Kontakte wie bisher, der Verzicht auf große Feiern im privaten Raum, womöglich der Verzicht auf eine Urlaubsreise. Und natürlich wie bisher auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, die Einhaltung des Mindestabstands von 1,50 Metern und regelmäßiges Lüften.

Dass es Menschen gibt, die von den Maßnahmen nichts halten, ist mir bewusst. Es geht aber beim Tragen des Mund-Nasen-Schutzes nicht um Gehorsam gegenüber der Obrigkeit oder ein Zeichen von Loyalität oder ein politisches Instrument: Sie ist vielmehr ein Zeichen von Solidarität und Rücksichtnahme gegenüber unseren Mitmenschen!

Glauben Sie mir, auch ich habe überhaupt keine Lust auf den Krisenmodus und würde gerne wieder normal arbeiten, normal feiern und mich um normale Dinge kümmern – aber das ist derzeit nicht möglich. Jetzt geht es darum, so gut wie möglich durch den Herbst und Winter zu kommen und darauf zu hoffen, dass sich die Lage im nächsten Jahr wieder verbessern wird.

Mein Wunsch für uns alle ist, dass wir uns wie in den vergangenen Monaten weiterhin vorbildlich an die Regeln halten und sie umsetzen – in den Einrichtungen, im öffentlichen Raum, in den Geschäften und in der Gastronomie. Gemeinsam können wir so wohl am ehesten einen zweiten Lockdown verhindern, um möglichst viel liebgewonnenes in das nächste Frühjahr zu retten.

Jetzt gilt es für alle, verantwortungsbewusst zu sein und mit dafür zu sorgen, dass wir auch die zweite Corona-Welle brechen! Das sind wir unseren kranken MitbürgerInnen und dem Pflegepersonal schuldig, die wohl die größte Last zu tragen haben. Wir müssen AHA-Regeln beachten und Kontakte reduzieren, damit Kitas und Schulen offen und die Wirtschaft am Laufen bleibt.

Helfen Sie alle mit, damit wir alle unbeschadet die vor uns liegende Zeit überstehen.

Bleiben Sie vor allem gesund!

 

Ihr
Stefan Martus
Bürgermeister

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