Bürgermeister Martus zur Lage in Philippsburg I 27.01.2021

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

seit einem Jahr beherrscht die Corona-Pandemie unser Leben und unseren Alltag. Am 27. Januar 2020 erreichte das Virus Deutschland. Die erste Corona-Infektion wurde damals bei einem Mann aus Bayern festgestellt.

Ein Jahr später sind zwei Millionen Fälle in Deutschland registriert. Es ist viel passiert in diesem Jahr: Keiner verlässt mehr ohne Maske das Haus. Abstandhalten zu anderen oder auch neue Begrüßungsrituale sind zur Normalität geworden.

Vor dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr hat es Hamsterkäufe vor allem bei Toilettenpapier, Seife, Hefe und Nudeln gegeben. In diesem Jahr hat sich unser Leben massiv verändert.

Für manche hat sich auch das Arbeitsleben verändert. Wer kann, arbeitet seit Monaten schon im Homeoffice, viele sind in Kurzarbeit. Zahlreiche Geschäfte sind immer noch geschlossen.

In Baden-Württemberg haben wir für das gesamte Land zum ersten Mal seit langem fast den Schwellenwert von 80,0 Infektionen pro 100.000 EinwohnerInnen innerhalb von 7 Tagen unterschritten:

Vorab die wöchentlich AKTUELLEN Fallzahlen für Philippsburg und den Landkreis Karlsruhe zu Ihrer Information (Stand: 27.01.2021, 00.00 Uhr):

  • Philippsburg: 40 Personen sind als Kontaktpersonen in Quarantäne. Dazu kommen 19 aktive (positiv getestete) Fälle.

  • Landkreis Karlsruhe: +60 aktive (positiv getestete) Fälle zum Vortag, 472 aktuelle Fälle, bislang insgesamt 10.349 als positiv erfasste Fälle, 345 verstorbene Personen, 7-Tage-Inzidenz liegt bei 76,4.

Baden-Württemberg verzeichnete +1.363 Infektionen, die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 81,9 und die Bundesrepublik Deutschland verzeichnet +13.202 Neuinfektionen. Bundesweit liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 101,0.

Am 21. Januar 2021 wurden die Bewohner und Mitarbeiter unseres Seniorenheims St. Franziskus durch mobile Impfteams geimpft. Die zweite Impfung erfolgt dann in drei Wochen. Die Impfquote war außerordentlich hoch - dafür recht herzlichen Dank!

In der vergangenen Woche trat der erste Corona-Fall in einer unserer Gemeinschaftseinrichtungen auf. Unser Hygienekonzept in den Gemeinschaftseinrichtungen funktionierte und funktioniert nach wie vor sehr gut und hat sofort gegriffen. 18 Personen sind dort bis zum 31.01.2021 in Quarantäne und werden zentral versorgt. In unserer zweiten Gemeinschaftseinrichtung wurden sofort alle Bewohner unter Quarantäne gestellt und getestet. Gott sei Dank war das Ergebnis bei allen negativ, sodass die Quarantäne aufgehoben werden konnte.

Die Schulen und Kindergärten sind nach wie vor geschlossen. Die Notfallbetreuung läuft. Hier gilt nach wie vor der eindringliche Appell, diese nur in Anspruch zu nehmen, wenn es unabdingbar ist, da diese vor allem für Eltern in Pflege- und medizinischen Berufen gedacht ist.

Im Pflegebereich finden leider im Moment immer noch die meisten Ansteckungen statt. In diesem Bereich haben wir in Philippsburg im Moment die meisten Infizierten und in Quarantäne. Angefangen beim Pflegepersonal bis hin zur Reinigungskraft im entsprechenden Bereich.

Die Eltern, die eine Notbetreuung für ihre Kinder benötigen, können sich im Rathaus melden. Das Rathaus bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Der Zugang ist in dringenden Fällen nur nach Voranmeldung möglich. Im Bürgerbüro bitten wir Sie, die Außenschalter über die Fensterfront zu nutzen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Ihnen weiterhin per Telefon oder E-Mail zur Verfügung.

Die Schulen und Kindergärten bleiben nach dem Auftreten von Corona-Fällen in einer Freiburger Kindertagesstätte weiterhin geschlossen. Wie es hier weitergeht, werden wir wohl erst in der kommenden Woche erfahren.

Auch wenn nach wie vor nicht jede Regelung verständlich und nachvollziehbar ist, vielleicht auch nicht gerecht, so steht der dringende Appell der Ärzteschaft doch über allem. Reduzieren wir unsere persönlichen Kontakte in den nächsten Wochen noch einmal sehr deutlich. Suchen wir nicht in jeder Regelung ein Schlupfloch, sondern stellen wir uns noch einmal gemeinsam dieser großen Aufgabe. Jede und jeder Einzelne trägt hierfür ein hohes Maß an Verantwortung!

Halten Sie sich bitte gerade im familiären Umfeld an die AHA+A+L-Regeln, denn nur so geben Sie dem Virus keine Chance. Abstand – Hygiene – Alltag mit Maske – App und Lüften sind nach wie vor das Gebot der Stunde.

Darüber hinaus bitte ich Sie weiterhin um viel Geduld, damit wir uns den hart erkämpften Erfolg im Kampf gegen die Pandemie nicht zu früh wieder kaputt machen.

Den erkrankten Personen wünsche ich eine baldige Genesung, und den Personen in Quarantäne Gelassenheit und Durchhaltevermögen.

Bleiben bzw. werden Sie gesund,
Ihr

Stefan Martus
Bürgermeister

Informationen zur Corona-Impfung

Viele Impfwillige stehen weiterhin vor dem schwierigen Problem, an einen Impftermin zu gelangen. Lange Wartezeiten bei der Terminvereinbarung sowie ein Mangel an Terminen erschweren leider immer noch den Wunsch nach einem möglichen Schutz gegen das Corona-Virus.

Die zentrale Ursache besteht nach wie vor in der Impfstoffknappheit. Deshalb stehen leider wesentlich weniger Impftermine zur Verfügung, als es für die impfwillige Bevölkerung wünschenswert wäre.

Warum bekomme ich noch keinen Termin?

Da zu Beginn nur eine begrenzte Anzahl von Impfdosen zur Verfügung steht, können auch nur entsprechend Termine vergeben werden. Es können nur so viele Termine vergeben werden, wie Impfdosen vorhanden sind.

Auch wenn es schwerfällt, bleibt momentan nichts anderes übrig, als sich weiter geduldig online oder telefonisch um einen Termin zu bemühen und sich weiterhin an die Hygiene- und Abstandsregelungen zu halten und persönliche Kontakte so weit wie möglich zu beschränken.

Wichtig: Wenn Ihnen ein Termin zur Erstimpfung zugeteilt wurde, achten Sie gleich darauf, den Termin für die zweite Impfung nach ca. drei Wochen zu erhalten, um einen optimalen Schutz zu haben!

Wenn mehr Impfstoff vorhanden wäre, könnten auch hilfsbedürftige Menschen mit eingeschränkter Mobilität durch mobile Impfteams zuhause oder in öffentlichen Gebäuden geimpft werden. Hier ist das Land noch auf der Suche nach Lösungen.

Möglicherweise könnten auch die Hausärzte schon bald ersten Impfungen übernehmen. Der Impfstoff von AstraZeneca, der aufgrund geringerer Anforderungen an die Kühlung hierfür besonders geeignet ist, wird voraussichtlich Ende Januar zugelassen. Noch steht dieser aber nicht zur Verfügung.

Die Europäische Union arbeitet daran, dass der Impfstoff bald – möglichst gegen Ende der ersten Februarwoche - geliefert wird und die EU-Länder, also auch Deutschland, die bestellten Impfdosen erhält.

Zusätzlich wird neben dem Impfstoff von BioNTech auch der Impfstoff vom US-Hersteller Moderna erstmals an die Bundesländer in Deutschland verteilt. Die Impfzentren in Baden-Württemberg sollen ab der zweiten Februarwoche entsprechend beliefert werden.

Dies wird die Impfmöglichkeiten wesentlich erweitern.

Alle Senioren, die geimpft werden möchten, sollen auch eine Impfung erhalten. Um dies auch für Alleinstehende ohne Unterstützung zu gewährleisten, ist die Verwaltung im Gespräch mit verschiedenen Akteuren der Stadt. Vorbereitungen für ein entsprechendes Konzept sind bereits in vollem Gange. Auch die Bürgerinitiativen aller Stadtteile sind weiterhin zum Helfen bereit.

Wichtige Informationen für die im Moment offenen Fragen werden wir selbstverständlich umgehend nach Erkenntnis weitergeben. Diese werden hoffentlich für alle ein zielgerichtetes Vorgehen ermöglichen. Wir bleiben dran!

Das Land sagt die teilweise Erstattung der Elternbeiträge zu

Erfreulicherweise wird das Land 80 Prozent der Kosten für eine Erstattung der Elterngebühren wegen der Schließung der Kindertageseinrichtungen und Einrichtungen der Kindertagespflege übernehmen.

Nun muss die Stadtverwaltung für alle Kinderbetreuungseinrichtungen ermitteln, wie hoch die Kosten insgesamt sein werden. Außerdem muss noch abgewartet werden, ob und wie lange die Kindertageseinrichtungen und Einrichtungen der Kindertagespflege geschlossen bleiben. 

Erst dann kann der Gemeinderat abschließend über eine Erstattung der Elterngebühren entscheiden. Sobald die Angelegenheit entschieden ist, werden die Eltern umgehend über das Vorgehen informiert.

Nach der Abstimmung mit den Einrichtungen und Trägern hat sich die Stadt Philippsburg dazu entschieden, den Einzug der Gebühren für den Monat Februar auszusetzen. D.h. es werden im Februar keine Gebühren abgebucht.

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