Senator e.h. Dr. Franz Burda

* 24.02.1903 † 30.09.1986 Ehrenbürger von Philippsburg (26.04.1958)

Am 26.April 1958 wurde Senator e.h. Dr. Franz Burda, neben Axel Springer der bedeutendste Verleger der Nachkriegszeit, von seiner Heimatstadt Philippsburg die Ehrenbürgerwürde verliehen. Der erfolgreiche Medienmanager lebt in der Erinnerung als ein Mensch, der nie seine Wurzeln vergaß und seine Beliebtheit in der Bevölkerung nicht zuletzt seiner Menschlichkeit und seinem Festhalten an Philippsburger Dialekt verdankt.

Als Sohn eines Druckers verbrachte er hier seine Jugendjahre. Mit 20 Jahren trat er in die Offenburger Druckerei seines Vaters ein. Bis zu seinem Tode blieb er beruflich an Offenburg gebunden und machte aus der kleinen Druckerei einen der größten Zeitschriftenverlage der Bundesrepublik. Nach Beendigung seiner Studienzeit kehrte der junge Dr.rer. pol. in das Unternehmen zurück. 1938 beschäftigte Burda bereits mehr als 600 Mitarbeiter.

Mit der 1954 erstmals erschienenen Illustrierten "Bunte" gelang ihm der Durchbruch. Erfolgreiche Blätter wie "Freizeitrevue", "Freundin", "Mein schöner Garten" und "Film Revue" folgten.

1973 berief er seine Söhne Franz, Frieder und Hubert zu Geschäftsführenden Gesellschaftern der Burda GmbH. 1983 beteiligte er sich mit 24,9 Prozent am Axel Springer Verlag. Ein weiterer, von seiner Frau Aenne 1949 gegründeter Verlag, hat sich zum weltgrößten Modeverlag entwickelt.

Senator Burda äußerte einmal zu seiner nie erloschenen Liebe zu Philippsburg, "ich habe gegenüber meiner Heimatstadt nur Gefühle der Dankbarkeit." Dies zeigt sich auch durch zahlreiche hochrangige Kunstwerke, die er der Stadt schenkte. So stehen in der nach ihm benannten Burda-Anlage, das Friedensdenkmal "Pax Aeterna" des weltberühmten italienischen Künstlers Giacomo Manzù sowie die "Stolzen Kraniche" und die "Aufsteigenden Vögel" von Fritz Melis, allesamt Geschenke Burdas an seine Geburtsstadt.

Ebenso stiftete er den von Edzard Hobbing geschaffenen Philippus-Brunnen auf dem Ile-de-Ré-Platz. Mit einer großzügigen Spende ermöglichte er die Renovierung und den Umbau des einstigen Gefängnisses, heute das Festungs- und Waffengeschichtliche Museum.

An seinem Geburtshaus in der Rheingraf-von-Salm-Str.15 erinnern eine in die Fassade eingelassene kleine Büste und eine Gedenktafel an den großen Sohn der Stadt. In der Burda-Anlage wurde 1988 bei den Feiern "650 Jahre Stadtrechte" von Philippsburg eine Büste des Mäzens, gefertigt von dem Philippsburger Arzt Dr. Rudolf Beranek, im Beisein von Aenne und Hubert Burda eingeweiht.

Neben Philippsburg haben auch Offenburg und Renchen dem Senator die Ehrenbürgerwürde verliehen.